Stochastik verstehen
Permutation – wie viele Möglichkeiten?
Einleitung
→ alle Objekte sind verschieden und werden vollständig angeordnet
Jetzt betrachten wir einen zweiten Fall, bei dem nicht alle Objekte verschieden sind:
→ alle Objekte werden angeordnet, aber es gibt identische Objekte
Im Beitrag lernst du alle Fälle verständlich kennen – Permutation mit und ohne Wiederholung, typischen Fehlern und Übungsaufgaben.
Einleitung
→ alle Objekte sind verschieden und werden vollständig angeordnet
Jetzt betrachten wir einen zweiten Fall, bei dem nicht alle Objekte verschieden sind:
→ alle Objekte werden angeordnet, aber es gibt identische Objekte
Im Beitrag lernst du alle Fälle verständlich kennen – Permutation mit und ohne Wiederholung, typischen Fehlern und Übungsaufgaben.
Permutation - ohne Wiederholung
Für den 1. Platz kommen 6 Läuferinnen infrage. Ist dieser vergeben, bleiben für den 2. Platz noch 5, für den 3. Platz 4 usw. – bis am Ende nur noch 1 Läuferin übrig ist.
- insgesamt 6 Läuferinnen
- alle sind verschieden (keine gleichen Objekte)
- jede Läuferin kommt genau einmal vor
- andere Reihenfolge → anderes Ergebnis
Es gibt also 720 verschiedene Reihenfolgen – also 720 mögliche Zieleinläufe im Rennen.
Das bedeutet: Multipliziere die Zahl mit allen kleineren positiven Zahlen bis 1.
Permutation - mit Wiederholung
An den untersten Platz kannst du einen von 8 Klötzen setzen. Danach bleiben 7, dann 6 … bis nur noch 1 übrig ist.
Aber: einige Klötze sehen gleich aus - 4 rote, 3 gelbe und 1 blauer. Vertauscht man gleiche Klötze, entsteht kein neuer Turm.
- insgesamt 8 Klötze
- 4× rot, 3× gelb, 1× blau
- gleiche Farben → nicht unterscheidbar
- Vertauschen gleicher Klötze → keine neue Anordnung
- Mehrfach gezählten Anordnungen müssen wir herausdividieren
Es gibt also 280 wirklich unterschiedliche Türme.
Abschlussbeispiel
Zum Schluss zwei Aufgaben, bei denen du entscheiden musst: Liegt eine Permutation ohne Wiederholung oder eine Permutation mit Wiederholung vor?
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Woran erkenne ich schnell, ob ich „mit“ oder „ohne Wiederholung“ rechnen muss?
Warum muss man bei Wiederholung durch die Fakultäten der Gruppen teilen?
Was bedeutet die Fakultät überhaupt?
Muss ich die Objekte immer komplett verwenden?
Was ist der häufigste Fehler bei Permutationen?
Vertiefung
Weiterführende Informationen
Ohne vs. mit Wiederholung – der Vergleich
Jetzt weißt du, wie beide Arten der Permutation funktionieren. In dieser Übersicht siehst du noch einmal, wann du welche Variante verwendest.
| ohne Wiederholung | mit Wiederholung | |
|---|---|---|
| Bedeutung | Jedes Objekt wird nur einmal verwendet. | Manche Objekte wiederholen sich oder sehen gleich aus. |
| Beispiel | 6 Läuferinnen in einem Rennen – jede belegt einen anderen Platz. | 8 Bauklötze mit gleichen Farben – vertauschte gleiche Klötze ergeben kein neues Ergebnis. |
| Formel | \( P = {\textcolor{orange}{n}}! \) | \( P = \dfrac{{\textcolor{orange}{n}}!} {{\textcolor{green}{k_1}}! \cdot {\textcolor{green}{k_2}}! \cdot {\textcolor{green}{k_3}}! \dots} \) |
| Typischer Gedanke | „Ich verwende jedes Teil genau einmal.“ | „Einige Teile sind gleich – ich muss sie nicht doppelt zählen.“ |
| ohne Wiederholung | mit Wiederholung |
|---|---|
|
Bedeutung: Jedes Objekt wird nur einmal verwendet. |
Bedeutung: Manche Objekte wiederholen sich oder sehen gleich aus. |
|
Beispiel: 6 Läuferinnen – jede belegt einen anderen Platz. |
Beispiel: 8 Bauklötze mit gleichen Farben – vertauschte gleiche Klötze ergeben kein neues Ergebnis. |
|
Formel: \( P = {\textcolor{orange}{n}}! \) |
Formel: \( P = \dfrac{{\textcolor{orange}{n}}!} {{\textcolor{green}{k_1}}! \cdot {\textcolor{green}{k_2}}! \cdot {\textcolor{green}{k_3}}! \dots} \) |
|
Typischer Gedanke: „Ich verwende jedes Teil genau einmal.“ |
Typischer Gedanke: „Einige Teile sind gleich – ich muss sie nicht doppelt zählen.“ |
Kurz gesagt: ohne Wiederholung nutzt du die einfache Fakultät \( {\textcolor{orange}{n}}! \). Bei Wiederholung startest du ebenfalls mit \( {\textcolor{orange}{n}}! \), teilst aber durch die Fakultäten der identischen Gruppen.
→ \( P = \dfrac{{\textcolor{orange}{n}}!} {{\textcolor{green}{k_1}}! \cdot {\textcolor{green}{k_2}}! \cdot {\textcolor{green}{k_3}}! \dots} \)
Die Formel verstehen
Die Formel für Permutationen mit Wiederholung kennst du bereits – jetzt zeigen wir dir, warum sie so aussieht.
Baust du den Turm Stein für Stein, hast du zuerst 8 Möglichkeiten, dann 7, dann 6 … bis der letzte Platz mit 1 Klotz gefüllt wird.
- insgesamt 8 Klötze → \( {\textcolor{orange}{8}}! \) Möglichkeiten
- Aber: 4× rot, 3× gelb, 1× blau
- gleiche Farben → nicht unterscheidbar
- Vertauschen gleicher Klötze → keine neue Anordnung, der Turm sieht immer gleich aus.
- \( {\textcolor{green}{4}}! \) → rote Klötze
- \( {\textcolor{green}{3}}! \) → gelbe Klötze
- \( {\textcolor{green}{1}}! \) → blauer Klotz
Alles, was den Turm optisch nicht verändern, müssen wir aus der Gesamtzahl herausnehmen. Das machen wir, indem wir durch all diese Vertauschungen dividieren.
Ergebnis: 280 unterschiedliche Türme – alle anderen wären optisch gleich.
Permutation im Alltag – zwei Beispiele
Du begegnest Permutationen ständig im Alltag. Besonders dann, wenn die Reihenfolge etwas verändert oder festlegt. Diese zwei Beispiele zeigen dir, wo Permutationen vorkommen.
Wenn ein Song 3 Minuten dauert, bräuchtest du 2 730 000 000 Minuten, um alle Reihenfolgen einmal zu hören. Das sind über 5000 Jahre – verdammt lange, oder?
- 3 gleiche weiße Sneaker
- 2 gleiche schwarze Sneaker
- 1 besonderes Modell (nur einmal vorhanden)
Insgesamt hast du 6 Sneaker. Wären alle verschieden, gäbe es \( {\textcolor{orange}{6}}! = {\textcolor{midnightblue}{720}} \) mögliche Reihenfolgen.
Aber: Die weißen Sneaker sehen gleich aus – und die schwarzen auch. Vertauschst du gleiche Schuhe, ändert sich die Reihenfolge optisch nicht.
- \( {\textcolor{green}{3}}! \) → weiße Sneaker
- \( {\textcolor{green}{2}}! \) → schwarze Sneaker
- \( {\textcolor{green}{1}}! \) → der besondere Sneaker
Diese „überzähligen“ Varianten müssen wir aus der Gesamtzahl entfernen – also teilen wir durch diese Vertauschungen.
Es gibt also 60 verschiedene Anordnungen, die dein Bruder gebaut haben könnte. Wenn er das alles wirklich ausprobiert hat … dann hatte er eindeutig zu viel Zeit. 😉
Grenzen der Permutation – und wie es in der Kombinatorik weitergeht
Permutationen sind ein starkes Werkzeug, wenn du alle Objekte verwendest und die Reihenfolge entscheidend ist. Doch es gibt Situationen, in denen diese Idee nicht mehr ausreicht. Genau hier beginnt der Rest der Kombinatorik.
Die typischen Fälle, in denen Permutationen an ihre Grenzen stoßen:
-
Du verwendest nicht alle Objekte.
Beispiel: Aus 10 Büchern sollen nur 3 ausgewählt und angeordnet werden.
→ Das ist keine Permutation mehr, sondern eine Variation. -
Die Reihenfolge spielt keine Rolle.
Beispiel: Du stellst ein Team aus 5 Personen zusammen – egal, wer links oder rechts steht.
→ Das ist eine Kombination. -
Es wird gezogen mit Zurücklegen.
Beispiel: Du ziehst mehrmals farbige Kugeln aus einer Box, aber legst jede Kugel wieder zurück.
→ Auch das ist keine Permutation – hier ändern sich die Regeln komplett.
Du merkst: Permutationen sind nur der erste Schritt der Kombinatorik. Sobald sich Auswahlgröße oder Reihenfolge ändern, brauchst du neue Formeln – zum Beispiel die Variation oder die Kombination.
Wusstest du schon…?
Permutationen wirken im Unterricht oft „theoretisch“ – aber in Wirklichkeit begegnen sie dir in Bereichen, die unglaublich viel größer sind als unser Alltag. Manche Zahlen aus der Kombinatorik sind so riesig, dass man sie sich kaum vorstellen kann.
Wenn du also ein Kartendeck mischst, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass in der gesamten Menschheitsgeschichte noch nie jemand dieselbe Reihenfolge hatte.
Kurz gesagt: Permutationen sind nicht nur Schulstoff – sie zeigen uns, wie schnell aus wenigen Objekten astronomisch viele Möglichkeiten werden.
13:00 -18:30 Uhr
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