Binomialverteilte Zufallsgrößen

Binomialverteilung: Erwartungswert & Standardabweichung

Lisa von OnMathe
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Einleitung

Wenn man Zufallsexperimente macht – wie Münzwürfe, Umfragen oder Glücksspiele – stellt man sich oft die Frage: welche Ergebnisse kann ich erwarten? Und: Wie stark können die Ergebnisse von dem was ich erwarte abweichen? Genau dafür brauchst du den Erwartungswert und die Standardabweichung. Der Erwartungswert zeigt dir, wo sich die Ergebnisse im Durchschnitt einpendeln. Je mehr Versuche du durchführst, desto größer ist die Aussagekraft.
Die Standardabweichung gibt an, wie weit die Ergebnisse um den Erwartungswert schwanken.

Merke
Erwartungswert: \( \mu = {\textcolor{orange}{n}} \cdot {\textcolor{green}{p}} \)
Standardabweichung: \( \sigma = \sqrt{ {\textcolor{orange}{n}} \cdot {\textcolor{green}{p}} \cdot (1 - {\textcolor{green}{p}})} \)
• \( {\textcolor{orange}{n}} \) = Anzahl der Versuche
• \( {\textcolor{green}{p}} \) = Wahrscheinlichkeit für den betrachteten Treffer

ACHTUNG: alles was wir hier besprechen gilt nur für binomialverteilte Zufallsgrößen!

Einleitung

Wenn man Zufallsexperimente macht – wie Münzwürfe, Umfragen oder Glücksspiele – stellt man sich oft die Frage: welche Ergebnisse kann ich erwarten? Und: Wie stark können die Ergebnisse von dem was ich erwarte abweichen? Genau dafür brauchst du den Erwartungswert und die Standardabweichung. Der Erwartungswert zeigt dir, wo sich die Ergebnisse im Durchschnitt einpendeln. Je mehr Versuche du durchführst, desto größer ist die Aussagekraft.
Die Standardabweichung gibt an, wie weit die Ergebnisse um den Erwartungswert schwanken.

Merke
Erwartungswert: \( \mu = {\textcolor{orange}{n}} \cdot {\textcolor{green}{p}} \)
Standardabweichung: \( \sigma = \sqrt{ {\textcolor{orange}{n}} \cdot {\textcolor{green}{p}} \cdot (1 - {\textcolor{green}{p}})} \)
• \( {\textcolor{orange}{n}} \) = Anzahl der Versuche
• \( {\textcolor{green}{p}} \) = Wahrscheinlichkeit für den betrachteten Treffer

ACHTUNG: alles was wir hier besprechen gilt nur für binomialverteilte Zufallsgrößen!

Den Erwartungswert verstehen

Stell dir vor, du wirfst 10-mal eine Münze. Du kannst entweder „Zahl“ oder „Kopf“ werfen. Du notierst nach jedem Wurf das Ergebnis. Was würdest du erwarten? Und was ist tatsächlich passiert?
Vielleicht hattest du 7-mal Zahl, beim nächsten Mal vielleicht nur 4-mal. Aber ist es nicht genauso wahrscheinlich Kopf zu werfen, wie Zahl? Also erwartest du 5-mal Zahl zu werfen, oder? Und genau das ist der Erwartungswert. Er lässt sich ganz leicht berechnen:

\( \textcolor{orange}{n = 10} \hspace{1cm} \textcolor{green}{p = 0{,}5} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{10} \cdot \textcolor{green}{0{,}5} = 5 \)

Solange du deine Münze nur 10-mal wirfst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die tatsächlichen Ergebnisse deinen Erwartungen entsprechen. Nur, wenn du den Versuch sehr oft wiederholst, wird sich die Realität der Erwartung annähern.

Merke
Der Erwartungswert ist die Zahl, die dir sagt, welches Ergebnis du im Durchschnitt erwarten kannst, wenn du einen Versuch ganz oft durchführst.
Merke
Erwartungswert: \( \mu = {\textcolor{orange}{n}} \cdot {\textcolor{green}{p}} \)
• \( {\textcolor{orange}{n}} \) = Anzahl der Versuche
• \( {\textcolor{green}{p}} \) = Wahrscheinlichkeit für den betrachteten Treffer

Der Erwartungswert in Histogrammen

Wenn du den Erwartungswert einer binomialverteilten Zufallsgröße kennst, ist es ganz leicht den Zufallsversuch einem Histogramm zuzuordnen. Alles was du tun musst ist im Histogramm nach dem höchsten Balken ausschau zu halten und ihn mit dem Erwartungswert zu vergleichen. Wir werden uns ein paar Beispiele dazu anschauen.

Beispiel
X ist binomialverteilt mit:
\( \textcolor{orange}{n = 10} \hspace{1cm} \textcolor{green}{p = 0{,}3} \)

Zunächst berechnen wir den Erwartungswert der Binomialverteilung.

\( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{10} \cdot \textcolor{green}{0{,}3} = \textcolor{midnightblue}{3} \)

Mit diesem Wert können wir den Zufallsversuch einem Histogramm zuordnen.
Du siehst hier 4 verschiedene Histogramme. Um die Zuordnung zu machen, notieren wir für jedes dieser Histogramme den Wert unter dem höchsten Balken.

Die Standardabweichung

Neben dem Erwartungswert \( \mu \) gibt es auch noch die Standardabweichung \( \sigma \).

Merke
Standardabweichung:
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
Sie sagt dir, wie stark die Werte um den Erwartungswert streuen.

Doch, was bedeutet das nun schon wieder?

Stell dir vor: Deine ganze Klasse würfelt – jeder bekommt einen Würfel und würfelt genau 20 Mal. Was denkst du, wie oft würfelt jedes Kind eine 6?
Stimmt, dass kannst du mit dem Erwartungswert berechnen:

\( \mu = n \cdot p \)
\( \mu = 20 \cdot \dfrac{1}{6} \)
\( \mu \approx 3,3 \)

Das bedeutet: Die meisten Kinder werden 3 bis 4 Mal eine 6 würfeln.

Aber – natürlich längst nicht alle.
Was erwarten wir bei dem Rest? Das zeigt uns die Standardabweichung.

\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{20} \cdot \textcolor{green}{\dfrac{1}{6}} \cdot \left(1 - \textcolor{green}{\dfrac{1}{6}} \right)} \)
\( \sigma = \sqrt{ 20 \cdot \dfrac{1}{6} \cdot \dfrac{5}{6} } \)
\( \sigma = \sqrt{ \dfrac{100}{36} } \)
\( \sigma \approx 1,67 \)
Die Standardabweichung ist \( \sigma \approx 1,67 \). Jetzt rechnen wir einmal \( \mu + \sigma \) und einmal \( \mu - \sigma \):
\( \mu - \sigma = 3,3 - 1,67 = 1,63 \quad \) → ca. 2
\( \mu + \sigma = 3,3 + 1,67 = 4,97 \quad \) → ca. 5
Das bedeutet, die allermeisten der Kinder werden zwischen 2 und 5 Mal eine 6 würfel. Nur ganz wenige Kinder werden deutlich mehr oder deutlich weniger Sechsen würfeln - sie liegen außerhalb dieses Bereiches.

Die Standardabweichung sagt dir, wie stark die Ergebnisse um den Erwartungswert streuen und somit auch, was du bei der Mehrheit aller Versuche erwarten kannst, ohne dass du dich nur auf den einen Wert \( \mu \) beschränkst.

Das sieht man auch im Histogramm:

Wie du siehst liegen die höchsten Balken bei 2, 3 und 4. Der Balken bei 5 hat auch noch eine gut sichtbare Höhe, er liegt auch nur ganz knapp nicht in unserem Streuungsbereich. Der Balken bei 1 ist schon etwas niedriger, er liegt schon deutlicher neben dem Streuungsbereich. Alle Balken außerhalb des Streuungsbereiches sind nur noch sehr klein und spielen kaum noch eine Rolle.
Du siehst, auch am Histogramm kannst du erkennen, wie breit eine Wahrscheinlichkeitsverteilung streut.

Zum Vergleich schauen wir uns ein weiteres Histogramm an.

Beispiel
\( n = 20 \hspace{1cm} p = \dfrac{1}{4} \)
\( \mu = 20 \cdot \dfrac{1}{4} = 5 \)
\( \sigma = \sqrt{ 20 \cdot \dfrac{1}{4} \cdot \left(1 - \dfrac{1}{4} \right) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \dfrac{60}{16} } \approx 1,94 \)

Die Standardabweichung ist mit \( \sigma = 1,94 \) größer als in unserem ersten Beispiel. Das siehst du auch daran, dass das Histogramm breiter ist. Die Höhe der Balken nimmt um den Erwartungswert deutlich langsamer ab – der Berg ist flacher und zieht sich weiter nach außen.

Merke
Die Standardabweichung \( \sigma \) zeigt dir, wie breit oder schmal sich die Werte um den Erwartungswert verteilen.
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
Mit \( \mu \pm \sigma \) kannst du abschätzen, in welchem Bereich die meisten Ergebnisse liegen.

Zusammenfassung

Zusammenfassung & Checkliste

Du weißt jetzt, wie du bei einer binomialverteilten Zufallsgröße:

  • den Erwartungswert \( \mu \) berechnest
  • die Standardabweichung \( \sigma \) bestimmst
  • und wie du beide Größen im Histogramm wiederfindest
Merke
Erwartungswert: \( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
Standardabweichung: \( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
Mit \( \mu \pm \sigma \) kannst du abschätzen, wo die meisten Werte liegen.
Beispiel
Gegeben: \( n = 12 \), \( p = \dfrac{1}{6} \)
\( \mu = 12 \cdot \dfrac{1}{6} = 2 \)
\( \sigma = \sqrt{ 12 \cdot \dfrac{1}{6} \cdot \left(1 - \dfrac{1}{6} \right) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \dfrac{60}{36} } \approx 1,29 \)
\( \mu - \sigma \approx 0,71 \quad \mu + \sigma \approx 3,29 \)
→ Die meisten Ergebnisse liegen also zwischen 1 und 3
In unserem Beispiel mit \( n = 12 \) und \( p = \dfrac{1}{6} \) liegt der Erwartungswert bei \( \mu = 2 \).
Der höchste Balken im Histogramm steht genau bei diesem Wert.
Die Standardabweichung beträgt \( \sigma \approx 1,29 \).
Du siehst: Die Balken nehmen rund um \( \mu \) schnell ab – die Verteilung ist schmal und steil, weil \( \sigma \) eher klein ist.
Wichtig
Verwechsle nicht \( p \) und \( 1 - p \) in der Formel für \( \sigma \).
Ist der Erwartungswert eine Kommazahl, liegt der höchste Balken im Histogramm in der Nähe dieses Wertes!
Achte auf die Streuung: ein breites Histogramm passt nur zu einem großen \( \sigma \).
Checkliste
Ich kenne die Formel für den Erwartungswert.
Ich kenne die Formel für die Standardabweichung.
Ich kann \( \mu \) und \( \sigma \) korrekt berechnen.
Ich verstehe, was \( \mu \pm \sigma \) bedeutet.
Ich kann ein passendes Histogramm zuordnen.

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Übungen

Berechne den Erwartungswert und die Standardabweichung

X ist binomialverteilt mit
\( \textcolor{orange}{n = 10} \hspace{1cm} \textcolor{green}{p = 0,3} \)

Lösung

\( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{10} \cdot \textcolor{green}{0,3} = 3 \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{10} \cdot \textcolor{green}{0,3} \cdot (1 - \textcolor{green}{0,3}) } \)
\( \sigma = \sqrt{2,1} \approx 1,45 \)

Welche Histogramm passt zur Binomialverteilung?

X ist binomialverteilt mit
\( \textcolor{orange}{n = 12} \hspace{1cm} \textcolor{green}{p = 0,4} \)

Lösung

\( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{12} \cdot \textcolor{green}{0,4} = 4,8 \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{12} \cdot \textcolor{green}{0,4} \cdot (1 - \textcolor{green}{0,4}) } \)
\( \sigma = \sqrt{2,88} \approx 1,70 \)
Der Erwartungswert liegt bei \( \mu = 4,8 \), also knapp unter 5.
Das passende Histogramm ist daher Histogramm B, das mit dem höchsten Balken bei \( x = 5 \).

Berechne die Kenngrößen der Binomialverteilung und erkläre sie im Sachzusammenhang.

Eine Maschine füllt Bonbontüten automatisch ab.
Die Wahrscheinlichkeit, dass genau 1 Bonbon fehlerhaft ist, liegt bei \( \textcolor{green}{p = 0,1} \).
Jede Tüte enthält \( \textcolor{orange}{n = 20} \) Bonbons.
Bestimme den Erwartungswert \( \mu \) und die Standardabweichung \( \sigma \).
Was sagen diese Werte im Sachzusammenhang aus?

Lösung

\( \mu = \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \)
\( \mu = \textcolor{orange}{20} \cdot \textcolor{green}{0,1} = 2 \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{n} \cdot \textcolor{green}{p} \cdot (1 - \textcolor{green}{p}) } \)
\( \sigma = \sqrt{ \textcolor{orange}{20} \cdot \textcolor{green}{0,1} \cdot (1 - \textcolor{green}{0,1}) } \)
\( \sigma = \sqrt{1,8} \approx 1,34 \)
Im Schnitt sind in jeder Tüte etwa \( \mu = 2 \) Bonbons fehlerhaft.
Die Standardabweichung von etwa \( 1{,}34 \) zeigt, dass die Zahl der fehlerhaften Bonbons meist zwischen 1 und 3 liegt.

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Mehr dazu

in unseren FAQs

1. Was ist der Erwartungswert?

Der Erwartungswert sagt, was im Durchschnitt bei einem Zufallsexperiment herauskommt, wenn man es sehr oft durchführt.

2. Was bedeutet die Standardabweichung?

Die Standardabweichung zeigt, wie stark die Ergebnisse vom Erwartungswert abweichen. Je kleiner sie ist, desto näher liegen die Werte am Durchschnitt.

3. Wie berechne ich den Erwartungswert bei einer Binomialverteilung?

Du multiplizierst einfach die Anzahl der Versuche (n) mit der Trefferwahrscheinlichkeit (p). Also: Erwartungswert = n · p.

4. Wann brauche ich die Standardabweichung?

Wenn du wissen willst, wie stark die Ergebnisse streuen oder wie zuverlässig der Erwartungswert ist, brauchst du die Standardabweichung.

5. Was kann ich tun, wenn der Erwartungswert keine ganze Zahl ist?

Das ist kein Problem! Der Erwartungswert muss nicht ganzzahlig sein – er ist ein Durchschnittswert und darf Kommazahlen enthalten.

Vertiefung

Weiterführende Informationen

Erwartungswert und Standardabweichung als Werkzeuge

Der Erwartungswert und die Standardabweichung helfen dir dabei, Zufallsergebnisse besser einzuschätzen. Gerade bei Zufallsversuchen mit Ja/Nein-Ausgang (z. B. Treffer oder kein Treffer) zeigen sie dir, was du im Durchschnitt erwarten kannst – und wie stark die Ergebnisse schwanken.

Was ist das?

Der Erwartungswert beschreibt den durchschnittlichen Ausgang eines Zufallsexperiments. Die Standardabweichung zeigt dir, wie weit die einzelnen Ergebnisse im Schnitt vom Durchschnitt entfernt sind. Beide Begriffe gehören zur Binomialverteilung und tauchen in vielen typischen Aufgaben auf – zum Beispiel bei Qualitätskontrollen, Tests oder Umfragen.

Mathematische Bedeutung

Die beiden Größen sind zentral für das Verständnis von Wahrscheinlichkeiten. Mit dem Erwartungswert kannst du vorhersagen, was „typisch“ ist. Die Standardabweichung hilft dir, einzuschätzen, wie stark die Ergebnisse schwanken. Gemeinsam geben sie dir ein mathematisch fundiertes Bild der Verteilung.

Häufige Fehler vermeiden

Viele verwechseln den Erwartungswert mit dem wahrscheinlichsten Wert – das ist nicht dasselbe! Auch die Standardabweichung wird oft falsch interpretiert: Sie ist kein Fehlerbereich, sondern ein Streuungsmaß. Achte außerdem darauf, dass Dezimalzahlen erlaubt sind – der Erwartungswert muss keine ganze Zahl sein.

Lerntipps

Stelle dir echte Situationen vor: Wie viele Schüler bestehen eine Prüfung? Wie viele Maschinen sind fehlerhaft? So merkst du dir den Erwartungswert leichter. Die Standardabweichung kannst du dir wie ein Maßband vorstellen: Sie zeigt, wie breit die Verteilung um den Durchschnitt ist. Rechne viele Beispiele, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Ursprung und Entwicklung

Der Erwartungswert ist schon seit Jahrhunderten ein wichtiges Werkzeug in der Wahrscheinlichkeitstheorie. Ursprünglich wurde er vor allem in Spielen und beim Glücksspiel verwendet. Später fand er seinen Weg in Statistik, Wirtschaft und Naturwissenschaften. Auch die Standardabweichung gehört seit dem 19. Jahrhundert zu den Grundgrößen der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Moderne Anwendung

Heute begegnen dir Erwartungswert und Standardabweichung überall: In der Qualitätskontrolle von Produkten, bei medizinischen Studien, in der Versicherungsbranche oder in der Datenanalyse. Sie gehören zu den Grundbegriffen, die man braucht, um statistisch denken und arbeiten zu können – und sie sind unverzichtbar für viele Prüfungen.