Stochastik leicht gemacht

Die Bernoulli-Formel: Grundlagen der Binomialverteilung

Lisa von OnMathe
two students high five

Einleitung

In diesem Beitrag lernst du die Bernoulli-Formel kennen – sie ist eines der wichtigsten Werkzeuge in der Stochastik und hilft dir beim Berechnen von einzelnen Wahrscheinlichkeiten wenn es um Binomialverteilung geht.

Merke
Bernoulli-Formel:
\( \displaystyle P(X = k) = \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \cdot \textcolor{green}{p}^{\textcolor{blue}{k}} \cdot (1 - \textcolor{green}{p})^{\textcolor{orange}{n} - \textcolor{blue}{k}} \)
\( \textcolor{orange}{n} \): Anzahl der Versuche
\( \textcolor{blue}{k} \): gewünschte Trefferanzahl
\( \textcolor{green}{p} \): Trefferwahrscheinlichkeit

Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du die Formel anwendest, was ein Bernoulli-Experiment ist und worauf du beim Rechnen achten musst.

Einleitung

In diesem Beitrag lernst du die Bernoulli-Formel kennen – sie ist eines der wichtigsten Werkzeuge in der Stochastik und hilft dir beim Berechnen von einzelnen Wahrscheinlichkeiten wenn es um Binomialverteilung geht.

Merke
Bernoulli-Formel:
\( \displaystyle P(X = k) = \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \cdot \textcolor{green}{p}^{\textcolor{blue}{k}} \cdot (1 - \textcolor{green}{p})^{\textcolor{orange}{n} - \textcolor{blue}{k}} \)
\( \textcolor{orange}{n} \): Anzahl der Versuche
\( \textcolor{blue}{k} \): gewünschte Trefferanzahl
\( \textcolor{green}{p} \): Trefferwahrscheinlichkeit

Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du die Formel anwendest, was ein Bernoulli-Experiment ist und worauf du beim Rechnen achten musst.

Rechnen mit der Bernoulli-Formel

In der Binomialverteilung berechnet man die Wahrscheinlichkeit für genau \( \textcolor{blue}{k} \) Treffer bei einem Experiment mit \( \textcolor{orange}{n} \) Versuchen mit der sogenannten Bernoulli-Kette.

Merke
Bernoulli-Formel:
\( \displaystyle P(X = k) = \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \cdot \textcolor{green}{p}^{\textcolor{blue}{k}} \cdot (1 - \textcolor{green}{p})^{\textcolor{orange}{n} - \textcolor{blue}{k}} \)
\( \textcolor{orange}{n} \): Anzahl der Versuche
\( \textcolor{blue}{k} \): Anzahl der Treffer
\( \textcolor{green}{p} \): Trefferwahrscheinlichkeit

Wir schauen uns an einem Beispiel Schritt für Schritt an, wie man die Bernoulli-Formel anwendet.

Beispiel
Ein Basketballspieler trifft mit einer Wahrscheinlichkeit von \( \textcolor{green}{80\%} \) den Korb.
Er wirft \( \textcolor{orange}{5} \) Mal auf den Korb.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er genau \( \textcolor{blue}{4} \) mal den Korb trifft?
Als erstes filtern wir alle wichtigen Informationen aus dem Text heraus. Für die Bernoulli-Formel brauchen wir :
\( \textcolor{orange}{n} \): Anzahl der Versuche
\( \textcolor{blue}{k} \): gewünschte Trefferanzahl
\( \textcolor{green}{p} \): Trefferwahrscheinlichkeit

Der Basketballspieler wirft insgesamt 5 Mal auf den Korb. Das ist unser \( \textcolor{orange}{n} \).
Er trifft den Korb mit einer Wahrscheinlichkeit von \( \textcolor{green}{80\%} \), also gilt \( \textcolor{green}{p=0,8} \).
Wir fragen uns: Wie wahrscheinlich ist es, dass er genau 4 Mal trifft. Das ist unser \( \textcolor{blue}{k} \).

\( \textcolor{orange}{n = 5} \)
\( \textcolor{green}{p = 0{,}8} \)
\( \textcolor{blue}{k = 4} \)
Als nächstes setzen wir alle ermittelten Werte in die Bernoulli-Formel ein.
\( \displaystyle P(X = \textcolor{blue}{k}) = \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \cdot \textcolor{green}{p}^{\textcolor{blue}{k}} \cdot (1 - \textcolor{green}{p})^{\textcolor{orange}{n} - \textcolor{blue}{k}} \)
\( \displaystyle P(X = \textcolor{blue}{4}) = \binom{\textcolor{orange}{5}}{\textcolor{blue}{4}} \cdot \textcolor{green}{0{,}8}^{\textcolor{blue}{4}} \cdot (1 - \textcolor{green}{0{,}8})^{\textcolor{orange}{5} - \textcolor{blue}{4}} \)
Nachdem wir eingesetzt haben, müssen wir nur noch alles in den Taschenrechner eingeben und erhalten die gesuchte Wahrscheinlichkeit.
\( \displaystyle P(X = \textcolor{blue}{4}) = 5 \cdot 0{,}4096 \cdot 0{,}2 \)
\( \displaystyle P(X = \textcolor{blue}{4}) = 0{,}4096 \)

Wir wissen nun: Der Basketballspieler trifft bei \( \textcolor{orange}{n = 5} \) Würfen mit einer Wahrscheinlichkeit von \( \textcolor{midnightblue}{40\%} \) genau \( \textcolor{blue}{k = 4} \) Mal den Korb.

Tipps & Tricks
Der Ausdruck \( \displaystyle \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \) heißt „n über k“ und wird am Taschenrechner über eine spezielle Taste eingegeben.
Die Taste sieht oft so aus: nCr oder nCk.
Gib zuerst \( \textcolor{orange}{n} \) ein, dann die Taste nCr, danach \( \textcolor{blue}{k} \).
Beispiel: \( \textcolor{orange}{5} \, \texttt{nCr} \, \textcolor{blue}{4} \)

Die Bernoulli-Formel verstehen

Um die Bernoulli-Formel zu verstehen, erinnern wir uns zuerst an das Arbeiten mit dem Baumdiagramm. Dort können wir mit den Pfadregeln Wahrscheinlichkeiten berechnen.

Beispiel
Ein Basketballspieler trifft mit Wahrscheinlichkeit \( \textcolor{green}{p = 0{,}8} \).
Er wirft \( \textcolor{orange}{n = 3} \) Mal.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er genau \( \textcolor{blue}{k = 1} \) Mal trifft?

Im Baumdiagramm sieht das so aus:

Baumdiagramm Basketball – Beispiel zur Bernoulli-Kette

Wir betrachten den Pfad TrefferFehlwurfFehlwurf. Um die Wahrscheinlichkeit für diesen Pfad zu berechnen, nutzen wir die Pfadregel und multiplizieren die Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfades:

Wahrscheinlichkeit = \( \textcolor{green}{0{,}8} \cdot 0{,}2 \cdot 0{,}2 = 0{,}032 \)

Das ist die Wahrscheinlichkeit für den Ablauf: TrefferFehlwurfFehlwurf.

Aber: Der Treffer könnte auch an einer anderen Stelle liegen. Es gibt insgesamt 3 verschiedene Pfade im Baumdiagramm, in denen genau ein Treffer steckt:

  • TrefferFehlwurfFehlwurf
  • FehlwurfTrefferFehlwurf
  • FehlwurfFehlwurfTreffer

Alle drei Pfade haben dieselbe Wahrscheinlichkeit: \( 0{,}032 \).
Um die Gesamtwahrscheinlichkeit für genau einen Treffer zu bestimmen, müssen wir alle Einzelwahrscheinlichkeiten addieren, also alle möglichen Pfade berücksichtigen.

\( P(X=\textcolor{blue}{1}) = 0{,}032 + 0{,}032 + 0{,}032 = 0{,}096 \)

Damit es übersichtlicher wird, fassen wir unser Vorgehen nun Schritt für Schritt zusammen und schreiben die Berechnung der drei Pfade noch einmal ordentlich auf:

\( {\textcolor{green}{\textsf{TR}}} = \textsf{Treffer} \quad\mid\quad {\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}} = \textsf{Fehlwurf} \)
\(\textsf{1. Pfad + 2. Pfad + 3. Pfad}\)
\( = \;({\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}) \;+\; ({\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}\cdot{\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}) \;+\; ({\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}\cdot{\textcolor{green}{\textsf{TR}}}) \)
\( = \;({\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}^{\textsf{2}}) \;+\; ({\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}^{\textsf{2}}) \;+\; ({\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}^{\textsf{2}}) \)
\( = \;\textsf{3} \cdot ({\textcolor{green}{\textsf{TR}}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{FW}}}^{\textsf{2}}) \)
\( = \;\textsf{3} \cdot {\textcolor{green}{\textsf{0{,}8}}}^{\textcolor{blue}{1}}\cdot{\textcolor{orangered}{\textsf{0{,}2}}}^{\textcolor{blue}{2}} \)
\( = \;\textcolor{midnightblue}{\textsf{Anzahl Pfade}} \cdot {\textcolor{green}{\textsf{Treffer}}}^{\textcolor{blue}{\textsf{Anzahl}}} \cdot {\textcolor{orangered}{\textsf{Fehlwurf}}}^{\textcolor{blue}{\textsf{Anzahl}}} \)

Wir haben uns noch einmal genau angeschaut, wie das Arbeiten mit dem Baumdiagramm funktioniert und haben alles übersichtlich zusammengefasst. Jetzt sehen wir, was das alles mit der Bernoulli-Formel zu tun hat.

\( \displaystyle P(X=\textcolor{blue}{k}) \;=\; \binom{\textcolor{orange}{n}}{\textcolor{blue}{k}} \cdot (\textcolor{green}{p})^{\textcolor{blue}{k}} \cdot (1-\textcolor{green}{p})^{\textcolor{orange}{n}-\textcolor{blue}{k}} \)

Um den Zusammenhang zu sehen, nehmen wir noch einmal das Beispiel (Basketball, drei Würfe, genau ein Treffer), bestimmen die Werte und setzen sie in die Bernoulli-Formel ein:

  • \( \textcolor{orange}{n=3} \) (Anzahl der Würfe)
  • \( \textcolor{blue}{k=1} \) (genau ein Treffer)
  • \( \textcolor{green}{p=0{,}8} \) (Trefferwahrscheinlichkeit pro Wurf), \( \;1-\textcolor{green}{p}=\textcolor{green}{0{,}2} \)
\( \displaystyle P(X=\textcolor{blue}{1}) \;=\; \binom{\textcolor{orange}{3}}{\textcolor{blue}{1}} \cdot (\textcolor{green}{0{,}8})^{\textcolor{blue}{1}} \cdot (1-\textcolor{green}{0{,}8})^{\textcolor{orange}{3}-\textcolor{blue}{1}} \)
\( \displaystyle =\; \binom{\textcolor{orange}{3}}{\textcolor{blue}{1}} \cdot \textcolor{green}{0{,}8}^{\textcolor{blue}{1}} \cdot \textcolor{orangered}{0{,}2}^{\textcolor{blue}{2}} \)
\( = \;\textcolor{midnightblue}{3} \cdot \textcolor{green}{0{,}8}^{\textcolor{blue}{1}} \cdot \textcolor{orangered}{0{,}2}^{\textcolor{blue}{2}} \)
\( = \;\textcolor{midnightblue}{\textsf{Anzahl Pfade}} \cdot {\textcolor{green}{\textsf{Treffer}}}^{\textcolor{blue}{\textsf{Anzahl}}} \cdot {\textcolor{orangered}{\textsf{Fehlwurf}}}^{\textcolor{blue}{\textsf{Anzahl}}} \)

Wie du siehst, entspricht die Struktur der Bernoulli-Formel genau der Struktur, die wir bereits beim Arbeiten mit dem Baumdiagramm kennengelernt haben.

Warum das Gegenereignis?
  • Jeder Wurf hat zwei Möglichkeiten: Treffer oder Fehlschuss.
  • Wenn wir nur die Treffer berücksichtigen, fehlt die Information, was in den anderen Würfen passiert.
  • Deshalb brauchen wir das Gegenereignis \( (1-p) \): es beschreibt die Fehlschüsse.
  • Die Exponenten \(k\) und \(n-k\) geben an, wieviele Treffer und wieviele Fehlschüsse in einem Szenario vorkommen.
Merke
Die Bernoulli-Formel ist nichts anderes als:
\(\textcolor{midnightblue}{\textsf{Anzahl der Pfade}} \;\times\; \textcolor{green}{\textsf{Treffer}}^{k} \;\times\; \textcolor{orangered}{\textsf{Fehlwurf}}^{\,n-k}\)

Was ist ein Bernoulli-Experiment

Die Bernoulli-Formel darfst du nur anwenden, wenn du eine binomialverteilte Zufallsgröße vor dir hast. Das bedeutet, du wiederholst ein Bernoulli-Experiment mehrere Male – und zählst, wie oft ein Treffer dabei ist. Doch was ist ein Bernoulli-Experiment?
Ein Bernoulli-Experiment ist ein Zufallsversuch mit genau zwei möglichen Ergebnissen: Treffer oder kein Treffer. Du kannst auch Erfolg und Misserfolg oder Ja und Nein sagen.

Merke
Bedingungen für ein Bernoulli-Experiment:
  • Es gibt genau zwei mögliche Ergebnisse: Treffer oder kein Treffer.
  • Es ist genau definiert, was als „Treffer“ gilt.
  • Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer ist bekannt und immer gleich.

Wir schauen uns einige Beispiele an und entscheiden, ob es sich um ein Bernoulli-Experiment handelt:

Beispiel 1
Du wirfst eine Münze. Treffer: Es kommt Kopf.
  • Es gibt genau zwei mögliche Ergebnisse: Kopf oder Zahl
  • Es ist klar festgelegt, was als Treffer gilt: Kopf
  • Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer ist \( \textcolor{green}{p = 0{,}5} \)
→ Es handelt sich um ein Bernoulli-Experiment.
Beispiel 2
Du ziehst eine Kugel aus einer Urne mit 3 roten, 2 blauen und 1 grünen Kugel. Treffer: Die Kugel ist rot.
  • Es gibt mehrere mögliche Farben, aber durch die Definition „rot = Treffer“ werden alle anderen (blau und grün) zu „kein Treffer“ zusammengefasst → genau zwei Ergebnisse: "rot" und "nicht rot"
  • Es ist klar festgelegt, was als Treffer gilt: rot
  • Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer ist immer \( \textcolor{green}{p = \dfrac{3}{6} = 0{,}5} \)
→ Es handelt sich um ein Bernoulli-Experiment.
Beispiel 3
Du würfelst einen normalen Würfel und schaust, welche Zahl oben liegt.
  • Es gibt sechs mögliche Ergebnisse: 1 bis 6 → mehr als zwei Möglichkeiten
  • Es ist nicht definiert, was als Treffer gilt
  • Die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Ergebnis ist bekannt, aber ohne Treffervorgabe nicht nutzbar
→ Es handelt sich nicht um ein Bernoulli-Experiment.
Beispiel 4
Du misst mit einem Thermometer die Temperatur draußen.
  • Es gibt unendlich viele mögliche Ergebnisse → auf jeden Fall mehr als zwei Ausgänge
  • Es ist nicht definiert, was als Treffer gilt
  • Eine konkrete Trefferwahrscheinlichkeit ist nicht gegeben
→ Es handelt sich nicht um ein Bernoulli-Experiment.
Wichtig
Ein Bernoulli-Experiment hat immer nur zwei ErgebnisseTreffer oder nicht Treffer.
Sobald es mehr als zwei Ergebnisse gibt oder etwas gemessen wird, handelt es sich nicht um ein Bernoulli-Experiment.

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Übungen

Berechne!

\( P(X = 2), \text{ wenn } n = 5, \, p = 0{,}6 \)

Lösung

\( P(X = 2) = \binom{5}{2} \cdot 0{,}6^2 \cdot 0{,}4^3 = 10 \cdot 0{,}36 \cdot 0{,}064 = 0{,}2304 \)

Löse mit Hilfe der Bernoulli-Formel.

Ein Würfel wird 6-mal geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, genau zweimal eine 6 zu würfeln?

Lösung

\( P(X = 2) = \binom{6}{2} \cdot \left(\dfrac{1}{6}\right)^2 \cdot \left(\dfrac{5}{6}\right)^4 = 15 \cdot \dfrac{1}{36} \cdot \dfrac{625}{1296} \approx 0{,}2009 \)

Ein Würfel wird \( 8 \) Mal geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau \( 3 \) Mal eine Sechs geworfen wird?

Lösung

\( \displaystyle P(X = 3) = \binom{8}{3} \cdot \left(\dfrac{1}{6}\right)^3 \cdot \left(\dfrac{5}{6}\right)^5 \)
\( P(X = 3) = 56 \cdot \dfrac{1}{216} \cdot \dfrac{3125}{7776} \approx 0{,}104 \)

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Mehr dazu

in unseren FAQs

1. Wann darf ich die Bernoulli-Formel verwenden?

Nur wenn es sich um eine sogenannte Bernoulli-Kette handelt – also wenn du einen Zufallsversuch mit zwei möglichen Ausgängen (Erfolg/Misserfolg) mehrmals unter denselben Bedingungen wiederholst.

2. Was ist der Unterschied zwischen einer Bernoulli-Kette und einer normalen Wahrscheinlichkeitsaufgabe?

Bei der Bernoulli-Kette bleibt die Wahrscheinlichkeit für Erfolg oder Misserfolg bei jedem Durchgang gleich – bei normalen Aufgaben kann sie sich ändern, z. B. wenn ohne Zurücklegen gezogen wird.

3. Wie erkenne ich, was in der Aufgabe „Erfolg“ ist?

Das hängt von der Fragestellung ab. Meist steht in der Aufgabe, was genau als Treffer oder Erfolg gezählt werden soll – z. B. „mindestens 3 Sechsen“, „genau 2 Treffer“ oder „höchstens ein Fehler“.

4. Muss ich die Formel auswendig lernen?

Nein, wichtiger ist, dass du sie verstehst. Wenn du weißt, wie sie aufgebaut ist und was die Bestandteile bedeuten, kannst du sie in jeder Situation richtig anwenden – auch mit Formelsammlung.

5. Was mache ich, wenn der Taschenrechner kein nCr oder keine Potenzierung kann?

Dann kannst du die Wahrscheinlichkeit auch Schritt für Schritt mit der Fakultät und der Potenzregel berechnen. Bei Klassenarbeiten wird meist ein Taschenrechner mit Kombinationsfunktion bereitgestellt.

Vertiefung

Weiterführende Informationen

Die Bernoulli-Formel als Werkzeug

Die Bernoulli-Formel ist ein zentrales Hilfsmittel in der Wahrscheinlichkeitsrechnung, wenn du mehrfache, gleichartige Versuche mit nur zwei möglichen Ausgängen untersuchst – also sogenannte Bernoulli-Ketten. Du brauchst sie immer dann, wenn du die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen möchtest, wie oft ein bestimmtes Ergebnis innerhalb einer festen Anzahl an Versuchen eintritt. Egal ob Würfeln, Ziehen oder Raten – mit der Bernoulli-Formel hast du ein mächtiges Werkzeug in der Hand.

Was ist die Bernoulli-Formel?

Die Bernoulli-Formel beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis bei einer festgelegten Anzahl an Wiederholungen exakt so oft eintritt. Dabei muss der Versuch binär sein, also nur zwei mögliche Ergebnisse haben – Erfolg oder Misserfolg. Die Formel selbst besteht aus drei Bausteinen: einer Kombinatorik-Komponente, einer Erfolgswahrscheinlichkeit und einer Gegenwahrscheinlichkeit. Du setzt sie genau dann ein, wenn du z. B. wissen willst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für „genau 3 Treffer bei 5 Versuchen“ ist.

Häufige Fehler & Tipps zum Lernen

Viele verwechseln die Bernoulli-Formel mit normalen Aufgaben zur Wahrscheinlichkeit. Achte deshalb genau darauf, ob es sich um eine echte Bernoulli-Kette handelt. Ein häufiger Fehler ist auch, den falschen Wert für die Erfolgswahrscheinlichkeit einzusetzen – lies die Aufgabe immer sorgfältig. Tipp: Nutze die Formel nicht mechanisch, sondern versuche wirklich zu verstehen, was sie berechnet. Ein Baumdiagramm vorab hilft oft beim Einordnen. Und ganz wichtig: Prüfe, ob die Wahrscheinlichkeit für Erfolg und Misserfolg in jedem Durchlauf gleich bleibt.

Woher kommt die Bernoulli-Formel?

Die Formel geht zurück auf den Mathematiker Jakob Bernoulli, der im 17. Jahrhundert grundlegende Arbeiten zur Wahrscheinlichkeitsrechnung verfasste. Seine Untersuchungen zu wiederholten Zufallsexperimenten bildeten die Basis für das, was wir heute als Bernoulli-Kette und Bernoulli-Verteilung kennen. Sie zeigen, wie aus einfachen Ja-Nein-Versuchen mathematisch exakte Vorhersagen entstehen können – ein Konzept, das bis heute in der Statistik und in praktischen Anwendungen wie Qualitätskontrolle, Medizin und Informatik verwendet wird.

Moderne Anwendungen der Bernoulli-Formel

Auch heute ist die Bernoulli-Formel in vielen Bereichen relevant: in der Statistik, bei Umfragen, in der Technik und bei Testszenarien. Sie hilft überall dort, wo binäre Ereignisse auftreten – also z. B. beim Modellieren von Fehlerraten, beim Überprüfen von Produktqualität oder bei medizinischen Diagnosen. Besonders bei großen Datenmengen wird die Bernoulli-Formel oft als Teil komplexerer Modelle eingesetzt. Für Schülerinnen und Schüler bleibt sie aber ein klares und verständliches Werkzeug, um Wahrscheinlichkeiten bei wiederholten Versuchen zu bestimmen.